
Probiotika - Deine guten alten Freunde
Auf dieser Seite findest du Teil 4 unserer Reizdarm-Wissensserie.
Je nachdem, was dir lieber ist, kannst du dir entweder das Video ansehen oder den Text durchlesen.
Probiotika - Deine guten alten Freunde
Lass uns über Probiotika spreche
Heutzutage neigen die meisten Menschen dazu, ihre Lebensmittel nicht selbst zu ernten und alles, was aus dem Boden kommt, wird entweder schon auf dem Feld mit Pestiziden bespritzt oder vor dem Verzehr so stark abgewaschen, dass wir immer weniger Mikroben zu uns nehmen. Einige Experten für die speziellen sporenbasierten Probiotika führen unsere zunehmenden Verdauungsprobleme darauf zurück, dass wir immer weniger sporenbasierte Probiotika aus der Umwelt zu uns nehmen.
Was sind eigentlich Probiotika und was können sie?
Als Probiotika werden Mikroorganismen bezeichnet, die, wenn sie in angemessenen Mengen verabreicht werden, dem Wirt einen gesundheitlichen Nutzen bringen.
In der Natur, in unserem Darm und auf fermentierten Lebensmitteln kommen Mikroben immer in Gemeinschaften vor und so nehmen wir sie auch seit Anbeginn der Zeit zu uns. Über natürliches Quellwasser, naturbelassene Lebensmittel oder die Erde, die auf unseren Lebensmitteln war und auch über echte fermentierte Lebensmittel, die nicht erhitzt wurden.
Weltweit werden diverse Mikroben als Probiotika eingesetzt. Die bekanntesten stelle ich dir nun mal vor.
1. Probiotische Milchsäurebakterien

Zu den Milchsäurebakterien gehören bekannte Bakterienstämme wie Bifidobacterium und Lactobacillus. Lactobazillus ist der häufigste Stamm, der in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Milchkefir oder Sauerkraut vorkommt. Diese Bakterien produzieren Milchsäure, indem sie Laktose, Einfachzucker und andere Kohlenhydrate fressen, wobei der Fermentationsprozess den pH-Wert des Fermentes, aber auch den des Darms senkt.
Leider bewegen sich die Milchsäurebakterien schnell durch den Darm und haben daher nicht viel Zeit, ihre Arbeit zu verrichten. Außerdem sind sie sehr licht- und hitzeempfindlich, und die Magensäure kann auch fast alle dieser probiotischen Keime abtöten.
Aber keine Sorge. Wenn du echten Milchkefir trinkst, dann trinkst du auch ein paar der Knollen mit, in denen sich die Mikroben vor Umwelteinflüssen, wie deiner Magensäure, schützen können. Eine Kapsel der Natur, quasi. In einem selbstgemachten Joghurt wurden auch gute Überlebensraten festgestellt.
2. Probiotische Hefen

Die am besten untersuchte probiotische Hefe in der Humanmedizin ist Saccharomyces Boulardii. Sie besiedelt den Darm und verhindert, dass sich durchfall-auslösende Krankheitserreger breit machen können. Sie kann auf Dauer zu einem guten Darmmileu beitragen.
3. Sporen-basierte Mikroben

Was sind sporen-basierte Mikroben?
Sporen-basierte Mikroben gehören zu den Bazillus Mikroben und heißen “sporen-basiert”, da sie im Gegensatz zu anderen Mikroben in der Lage sind, sich vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen, indem sie von ihrem aktiven Zustand in eine “Sporenform” wechseln.
https://www.mpg.de/15972307/1102-terr-138345-spore-formation-in-fast-motion-more-or-better
In dieser Sporenform besitzt die Mikrobe dann eine Art undurchdringlichen Panzer, der sie vor der Umwelt schützt.
Im Laufe der Geschichte haben Menschen diese Mikroben auf Sporenbasis ständig ganz natürlich zu sich genommen. Wenn Babies in ihren ersten Lebensjahren alles möglich aus der Umwelt, was sie in die Hände kriegen, in den Mund nehmen, dann waren evolutionär die sporenbasierten Mikroben in der Umwelt immer um uns herum und das Baby wurde schon früh damit “angeimpft”.
Wo kommen sporen-basierte Mikroben vor?
In einigen wenigen Sorten von natürlich fermentierten Lebensmitteln, die vor allem aber traditionelle Kulturen verzehrten, kamen diese Mikroben auch vereinzelt, in kleineren Mengen vor. Z.B. in
- Johannisbrot
- fermentiertem Soja wie Miso
- fermentiertem Mais
- japanischem Natto
- afrikanischem Gari
In therapeutischen Dosen sind sie darin aber nicht zu finden und leider werden diese Lebensmittel heutzutage aber kaum noch traditionell hergestellt oder verspeist, werden viel gespritzt und liefern so auch nur noch bedingt eine kleine Quelle der Sporen-Mikroben.
Außerdem sind heutzutage die Felder, auf denen unsere Nahrungsmittel wachsen, meist, über bewirtschaftet und beherbergen im Vergleich zu früher nur noch wenige dieser besonderen Ur-Bakterien.
Für mich sind diese Mikroben eins der vermissten Puzzlestücke, die uns für einen gesunden Darm fehlen, da wir sie heutzutage aufgrund unserer Umwelt fast nicht mehr über die Nahrung aufnehmen können.
Daher haben wir sie Anfang 2022 nach Deutschland geholt und produzieren sie seitdem erfolgreich unter dem Namen “SuperMikroben®”.
Sie enthalten 3 Spezies, die in mehreren klinischen Studien an Menschen und in hunderten weiteren Studien über die letzten 60 Jahre hervorragende Ergebnisse erzielten. Sie gehören zu den am besten untersuchten Mikroben überhaupt und sind daher absolut sicher.
Die SuperMikroben® sind überall in einer natürlichen, gesunden Umwelt zu finden. Auf dem Boden, in der Vegetation, in der Erde, in Gewässern, und in wirklich allen Verdauungssystemen von Lebewesen auf diesem Planeten. Ohne sie würde nichts überleben. Von Insekten, über Reptilien, Vögel, über Meerestiere und Säugetiere wie uns Menschen. Man könnte sie also als eine Art “universelles Ur-Probiotikum” bezeichnen.
Warum die SuperMikroben so effektiv sind
Bei den Produkten im Handel, die als “Probiotika” vermarktet werden, gibt es sehr große Unterschiede und auch einige wichtige Dinge, auf die du achten solltest, da du dir damit sonst sogar selbst schaden kannst oder einfach nur viel Geld umsonst ausgibst.
Zu den meisten Probiotika gibt es keine guten Studien
Wenn es darum geht, das richtige Probiotikum auszuwählen, kann die Auswahl überwältigend sein, weil es tausende Anbieter gibt. Der Begriff Probiotikum wird stark vermarktet, aber die Effektivität dieser verschiedenen Probiotika-Mischungen ist fast nie mit Studien belegt. Auch ist in Studien nicht belegt, dass eine hohe Menge an Mikroben eine Rolle spielt, solch eine Angabe wird jedoch gerne als Vermarktungs-Strategie genutzt. Hersteller versuchen sich gegenseitig im Marketing zu überbieten mit 20 mrd, 30 mrd, 40 mrd koloniebildenden Einheiten, usw.
Die Probiotika sind meist schon in der Kapsel nicht mehr lebendig
Viele Probiotika müssten eigentlich gekühlt werden, stehen aber ungekühlt im Regal. Die meisten guten Mikroben im Darm sind außerdem anaerob. Das Milieu im Darm ist vergleichbar mit dem Milieu in einem Glas Sauerkraut unter der Lake. Das bedeutet, sie überleben nicht bei Sauerstoff- genau wie die Mikroben in den Kapseln. Diese sind nicht “sauerstoffdicht” und daher sind viele Probiotika in den Kapseln schon tot.
Die meisten Probiotika kommen nicht lebendig im Darm an
Die meisten Mikroben sterben auf dem Weg in den Darm durch die Magensäure. Diese ist so sauer, dass sie dir den Finger verätzen würde. Auch Kapseln, die die Probiotika künstlich schützen sollen, halten größtenteils nicht das, was sie versprechen. Bei einer Studie der Food Standard Agency in den USA 2019 kam heraus, dass nur 4 von 35 Probiotika im Darm ankamen und von denen, die ankamen, waren nur noch 50% der Menge lebendig.
Die meisten Probiotika fördern keine Diversität im Darm
Und du weißt ja mittlerweile, wie wichtig das ist...
Beispiel: Nehmen wir mal ein probiotisches Produkt mit 10 Stämmen in einem Präparat. 1 Stamm davon ist “L. rhamnosus xyz’’. “L rhamnosus xyz” hat vielleicht mal in einer Studie gezeigt, dass eine Blasenentzündung reduziert wurde. Wenn man diesen aber kombiniert mit etlichen anderen Stämmen mit ihren spezifischen Einzelwirkungen, dann heißt das nicht, dass plötzlich bei einem Kombipräparat als Ergebnis all diese Beobachtungen von den Einzelstudien auch kombiniert eintreten. So funktioniert die Natur nicht! Mikroben arbeiten immer in Symbiose und wachsen auch in Symbiose.
So wie in fermentierten Lebensmitteln oder in unserem Darm. Die einen Mikroben produzieren ganz spezifische Dinge, die wiederum die anderen Mikroben positiv oder negativ beeinflussen. Und meistens setzen sich in Studien, wenn man Mikroben unter Laborbedingungen zusammen in ein Nährmedium gibt, nur ein oder zwei Stämme durch und verdrängen alle anderen Stämme.
Die Inhaltsstoffe weichen von der Zutatenliste ab
Mehrere Studien aus verschiedenen Ländern kam in den letzten Jahren zu dem Ergebnis, dass die Inhaltsstoffe vieler probiotischer Produkte von der Zutatenliste abweichen, kaum mit den Angaben auf den Etiketten übereinstimmten, und sowohl von Pille zu Pille als auch von Charge zu Charge Abweichungen festgestellt wurden.
https://www.frontiersin.org/journals/microbiology/articles/10.3389/fmicb.2021.693973/full
Ein großer Review-Artikel von 2021, der die Ergebnisse mehrerer Studien zusammenfasste, kam auch zu dem Ergebnis, dass es eine große Anzahl von Unstimmigkeiten in der Qualität der Zusammensetzung vieler auf dem Markt erhältlicher probiotischer Formulierungen gibt.
Mehrere Abweichungen wurden sogar bei probiotischen Arzneimitteln festgestellt, obwohl diese Kategorie im Vergleich zu Nahrungsergänzungsmitteln und funktionellen Lebensmitteln strengeren Qualitätskontrollen unterliegt. Die Europäische Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung für Probiotika und Präbiotika veröffentlichte vor kurzem eine Arbeit, in dem sie die Notwendigkeit betonte, die Qualitätskontrollen für kommerzielle Formulierungen zu verbessern.
Außerdem betonte kürzlich ein weiteres internationales Expertengremium, dass die Hersteller mehr Transparenz über die Qualität von Probiotika schaffen müssen.
Stell dir vor, du hast grad eine AB Therapie hinter dir, dein Darm ist stark angeschlagen, schwach und dann nimmst du “ausversehen” ein schlechtes Präparat, das auch noch pathogene Keime in sich hat, während dein Immunsystem quasi ausgeschaltet ist…
Potenzielle Negativeffekte
Es kann sogar sein, dass einzelne Stämme aus Präparaten mit den im Darm natürlich ansässigen Mikroben des Menschen konkurrieren und so zu unerwünschten Verschiebungen des Darm-Gleichgewichts führen. Einige der Stämme in den probiotischen Produkten produzieren auch viel Histamin, sodass manche Menschen sie deshalb gar nicht vertragen.
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