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Was sind Werkstätten für Menschen mit Behinderung?

Vor kurzem entbrannte eine hitzige Diskussion über die Ausbeutung von Menschen mit Behinderung auf Social Media. Aus dieser entsprang unter dem Hashtag #StelltUnsEin eine Petition, die mittlerweile knapp 120.000 Unterschriften zählt. Die Petition setzt sich für die Bezahlung des Mindestlohns auch in Werkstätten für Menschen mit Behinderung ein. Zunehmend mehr Unternehmen schreiben sich neben ökologischer Nachhaltigkeit eine soziale Ausrichtung auf die Werbefahne. Doch eine Zusammenarbeit mit einer Behindertenwerkstatt bedeutet nicht automatisch Inklusion.

Kontrovers diskutiert: Behindertenwerkstätten

Behindertenwerkstätten geben Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen die Möglichkeit zu arbeiten. Eine gute Sache – so die landläufige Meinung. Mit der Zeit veränderte sich das romantisierte Bild der Behindertenwerkstatt zunehmend negativ. Vorwürfe über fehlende Mindestlöhne, schlechte Arbeitsbedingungen und Ausbeutung häufen sich und sorgen in den sozialen Netzwerken für Empörung. Der Wunsch nach Aufklärung und Transparenz wird größer. Wir von fairment arbeiten selber seit Beginn mit den Delphin Werkstätten zusammen. Da uns dieses Thema am Herzen liegt, möchten wir Klarheit darüber schaffen, was Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sind und wie sie arbeiten.

Was sind Behindertenwerkstätten?

Werkstätten für Menschen mit Behinderung oder Behindertenwerkstätten sind die politisch korrekten Begriffe, wenn es darum geht, diese sozialen Einrichtungen zu beschreiben. Vermeiden sollte man Wörter wie Werkstätten für Menschen mit Handicap oder gehandicapte Menschen. Wir haben uns ebenfalls lange mit diesem Thema beschäftigt, uns damit auseinandergesetzt und viel dazugelernt. 

Dennis von den Delphin Werkstätten

Behindertenwerkstätten sind keine Erwerbsbetriebe, gelten daher nicht als Teil des allgemeinen Arbeitsmarktes. Sie sind eine Dienstleistungsgesellschaft. Als Teil einer Eingliederungseinrichtung bieten sie in Deutschland Arbeitsplätze für 312.000 Menschen mit Unterstützungsbedarf an.

Das wirtschaftliche Ergebnis dabei steht nicht im Vordergrund. In einer Behindertenwerkstatt gibt es keine reguläre 40-Stunden-Woche oder private Gewinnerwartung. Vielmehr geht es darum, Menschen mit Behinderungen Teil des sozialen Lebens werden zu lassen. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, selber Geld zu verdienen und in die Rentenkasse einzuzahlen. Die Beschäftigungsmöglichkeiten werden individuell angepasst. Dazu gehören Fahrdienste, berufliche Weiterbildung, persönliche Förderung und Bildungs- sowie Therapiemaßnahmen, die während des Arbeitsalltags durchgeführt werden. 

Die Entstehung der Werkstätten

Die 1961 beschlossene Werkstättenverordnung (WVO) sichert allen Individuen das Recht auf ein menschenwürdiges Leben – unabhängig von der Erwerbstätigkeit und -fähigkeit. 1980 setzte der Bundestag die Werkstattkonzeption in ein rechtliches Regelwerk um. Es umfasst die Aufgaben der Werkstätten, deren personelle und allgemeine Ausstattung und die Verwendung der finanziellen Mittel.

Der Auftrag der Werkstätten und die Vermittlungsquote

Die Werkstätten sollen Menschen mit Behinderungen für den Arbeitsmarkt vorbereiten. Die tatsächliche Vermittlungsquote liegt aber nur bei 1-2%. Das selbstständige Arbeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt scheitert nämlich oftmals an grundlegenden Dingen. Auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt müssen sich Menschen mit Behinderung selbstständig zurechtfinden. Zudem müssen sie einen größeren Output in einem schnelleren Arbeitstempo generieren. Trotz guter Arbeit, müssen die Werkstätten bessere Vorbereitungen für den allgemeinen Arbeitsmarkt schaffen. Das beinhaltet beispielsweise bessere Bedingungen und Fördermöglichkeiten für die Mitarbeiter:innen zu schaffen. Die kooperierenden Unternehmen sollen sensibilisiert werden, damit die Werkstättenmitarbeiter:innen sich besser im Unternehmen zurechtfinden und nicht überfordert sind. So beschreibt es der langjährige Delphin-Werkstätten-Mitarbeiter Markus, über dessen Arbeit wir noch mehr erfahren werden.

Inklusive Kulturenbrauerei: Fairment und die Delphin-Werkstätten 

Fairment arbeitet seit der Gründung 2015 mit den Delphin-Werkstätten zusammen. Darüber hinaus kooperieren die Delphin-Werkstätten mit ca. 100 weiteren Unternehmen. Die Zusammenarbeit umfasst Ein-Personen-Betriebe bis hin zu Großunternehmen. Für einige dieser Firmen sind die Delphin-Werkstätten Partner, Kollegen, Kunden und Freunde – genauso wie für uns.

Für manche Mitarbeiter:innen der Delphin-Werkstätten wird psychologische Betreuung benötigt. Ein wichtiger Punkt, wenn es darum geht, die Arbeit in den Werkstätten auszurichten. Besonders bei seelischen Problemen ist die Eingliederung ein langer Prozess. 

Delphin-Werkstätten-Mitarbeiterin Heidi in der Kulturenbrauerei, Behindertenwerkstätten

Immer öfters kommen auch Quereinsteiger:innen und ältere Menschen zu den Delphin-Werkstätten. Es zeigt sich ein Wandel in der Struktur und Zusammensetzung der Menschen. Von rein geistig behinderten Menschen, hin zu Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen und vernachlässigten Menschen, die Leid erfahren haben. Die Delphin-Werkstätten versuchen diese Menschen aufzufangen und sie einzugliedern. Das ist oft schwer. Ein seelisch beeinträchtigter Mensch benötigt andere Förderungen und Therapiemaßnahmen, als ein Mensch mit einer geistigen Behinderung wie Trisomie 21. Darauf müssen die Delphin-Werkstätten individuell eingehen. Das erfordert Zeit und die richtigen Mittel. Außerdem werden diese Menschen nur gefördert, wenn sie als Mensch mit Behinderung anerkannt sind.

Wer steckt hinter den Delphin-Werkstätten?

Den Aufbau von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu kennen, ist wichtig. Noch viel wichtiger ist es die Menschen hinter der Einrichtung zu kennen und zu verstehen. Wir haben mit einigen Mitarbeiter:innen der Delphin-Werkstätten gesprochen. Wir wollen ihre Erfahrungen wissen, wie es ist mit Unternehmen wie unserem zusammenzuarbeiten. Der enge Austausch und Transparenz sind uns bei fairment sehr wichtig.

Interview mit den Delphin-Werkstätten-Mitarbeiter:innen, Behindertenwerkstätten
Unsere Social Media Managerin Bianca (links) im Gespräch mit Heidi (mitte) und Dennis (rechts) von den Delphin-Werkstätten

Markus arbeitet seit 2005 in einer Zweigwerkstatt der Delphin-Werkstätten. Er koordiniert zusammen mit Felix die Zusammenarbeit der Unternehmen mit den Delphin-Werkstätten. Sie setzten sich für vielfältige und inklusive Arbeit ein. Markus betont uns, dass es bei einer Zusammenarbeit mit einem Unternehmen vor allem darum ginge, ob die Unternehmensphilosophien und Aufgaben zu den Werten der Delphin-Werkstätten passen. Das sei wichtig um die Bedürfnisse der Delphin-Werkstätten-Mitarbeiter:innen mit denen des Unternehmens in Einklang zu bringen.

Delphin-Werkstätten-Mitarbeiter Dennis

Dennis ist seit anderthalb Jahren bei den Delphin-Werkstätten und bei fairment in der Konfektionierung tätig. Sein Arbeitsalltag beginnt um halb acht Uhr morgens. „Danach werden wir von der Gruppenleiterin in die Arbeitsbereiche eingeteilt“, erzählt er.

Meistens arbeitet er im Versand, „an anderen Tagen gucke ich, wo ich noch helfen kann. Um 13 Uhr habe ich Feierabend.“ Dennis ist zufrieden mit den Delphin-Werkstätten, er sagt: „Ich finde es toll, Kollegen zu haben, auf die man sich verlassen kann. Hier kann man viel dazulernen.

Delphin-Werkstätten-Mitarbeiterin Heidi

Heidi arbeitet schon seit 9 Jahren bei den Delphin-Werkstätten. Sie berichtet uns von ihren Arbeitsaufgaben und Erfahrungen in anderen Werkstätten: „Ich kümmere mich bei fairment um die Starter Kits. Früher war ich in einer anderen Werkstatt, da fand ich manche Sachen nicht so gut. Hier finde ich es besser.“ sagt sie.

Die vielfältige und inklusive Arbeit mit den Delphin-Werkstätten ist uns bei fairment sehr wichtig. Fair tragen wir nicht nur im Namen, wir leben und erleben es auch jeden Tag. Deswegen setzten wir uns mit diesem Thema intensiv auseinander und versuchen bestmöglich auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Mitarbeiter:innen einzugehen.

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Mehr über das Thema Inklusion und die inklusive Arbeit mit den Delphin-Werkstätten findest du in unserem Artikel Inklusion bei fairment. Hier klären wir darüber auf, was für uns Inklusion bedeutet und wie wir es leben. Oder schau auf unserem Instagram Channel @fairment vorbei. Hier findest du weitere Insights zum Thema Inklusion und dem Alltag in unserer Kulturenbrauerei.

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Das sagen unsere Kunden

  1. 5 out of 5
    „Kombucha hat meine Oma damals schon immer gemacht. Mit Fairment bin ich in ihre Fußstapfen getreten“

    Danke Fairment. Dank euch gibt es bei mir jetzt immer frische Fermente auf den Tisch. Das tut dem Geldbeutel aber vor allem der Gesundheit ganz gut. Die Community hat mich immer mit Rezepten inspiriert.

  2. 5 out of 5
    „Fairment hat meine Küche erobert. Ich backe jetzt auch mein eigenes Sauerteig Brot.“

    An einer Darmerkrankung leidend, tragen Fermente einen großen Teil zu meiner Gesunderhaltung bei. Fairment klärt auf und macht den Einstieg in die Welt der Fermentation mit ihren Produkten leicht, unterhaltsam und stylisch.

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